Im Alter und bei Krankheit ist es der Wunsch fast aller Menschen, in Frieden zu gehen und Frieden zu hinterlassen. Häufig aber gibt es Spannungen in der Familie, die nicht einfach zu regeln sind. Wer soll den Betrieb fortführen, wer bekommt das (Eltern-)Haus, wie sieht eine „gute Regelung“ aus, wenn es zwei oder mehr Ehen und Kinder aus mehreren Verbindungen gibt? Wie berücksichtigt man intensive emotionale Verbindungen oder Hilfe bei Pflege und im Alltag? Was ist gerecht? Wie berücksichtigt man Kinder, die selbst nicht fest im Leben stehen?
Erbschaftsstreit fällt nicht vom Himmel. Er ist Ausdruck von Spannungen im Familiensystem und hat Ursachen, die oft nicht (nur) in den beteiligten Personen selbst begründet sind, sondern über mehrere Generationen reichen. Dies zu erkennen und daraus eine gute Lösung zu entwickeln, funktioniert ohne fachlich versierte, neutrale Unterstützung nur in den seltensten Fällen.
Mediation kann helfen, alle im weitesten Sinne Beteiligten an einen Tisch zu bringen und an der Lösung zu beteiligen. Sie stellt Transparenz her, integriert Verborgenes oder Verdrängtes und schafft damit langfristig Frieden im Familiensystem und Akzeptanz für erbrechtliche Lösungen.
Rechtliche Lösungen allein übersehen häufig die persönlichen und systemischen Aspekte sowie die unterschiedlichen Perspektiven der Beteiligten. In der Mediation können verschiedene Sichtweisen von Gerechtigkeit angesprochen und zu einem gemeinsamen Modell zusammen geführt werden.
Ist es nicht möglich, alle Beteiligten an einen Tisch zu bekommen, so kann auch mediative Beratung bei der Entwicklung einer guten Lösung helfen. In der mediativen Beratung finden wir gemeinsam heraus, was die Ursachen und Hintergründe der Spannungen sind. Wir entwickeln gemeinsam Regelungen, die alle Betroffenen akzeptieren können. Wenn es nötig und möglich ist, besprechen wir die Lösungsmodelle mit einzelnen, um zu einem langfristigen Frieden beizutragen.